Die Sozialversicherung in Österreich

Die österreichische Sozialversicherung ist als Pflichtversicherungssystem aufgebaut. Doch was bedeutet das genau? Welche Merkmale besitzt das System und welche Versicherungssparten gibt es?

Finde es heraus!

Die Sozialversicherung ist ein Garant des sozialen Friedens in Österreich.

ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer

Merkmale der Sozialversicherung – Video

Das Sozialversicherungsprinzip unterscheidet sich vom reinen Versicherungsprinzip der Privatversicherung. 

Um einen Überblick zu den Merkmalen der Sozialversicherung zu bekommen, kannst du dir dieses Video ansehen. Die Merkmale der Sozialversicherung werden auch in den folgenden Modulen näher erläutert.

Merkmale der Sozialversicherung

Im Folgenden werden die Charakteristika der Sozialversicherung etwas genauer beschrieben. Klicke auf die einzelnen Reiter um mehr über die Eigenschaften der Sozialversicherung zu erfahren.

Pflichtversicherung

Die Risikengemeinschaft der Sozialversicherung entsteht durch gesetzliche Bestimmungen. Dies unterscheidet die Sozialversicherung von der Privatversicherung, wo die Risikengemeinschaft auf freiwilliger Basis durch einen Vertrag gebildet wird. Bestimmte Personengruppen werden per Gesetz zu einer Versicherungsgemeinschaft zusammengeschlossen und einem bestimmten Sozialversicherungsträger zugeordnet. 

Keine Risikenauslese

Für das Zustandekommen eines Versicherungsschutzes in der Sozialversicherung ist nur das Eintreten der gesetzlichen Voraussetzungen relevant. Dies unterscheidet die Sozialversicherung von der Privatversicherung, wo das Risiko zumeist bestimmt, ob überhaupt ein Versicherungsvertrag zustande kommt. Das individuelle Risiko hat bei der Sozialversicherung keinen Einfluss auf den Versicherungsschutz sowie auf die Beitragshöhe. Bei der Privatversicherung ist das Risiko jedoch auch ausschlaggebend für die Höhe der Prämie. 

Finanzierung durch Beiträge

Finanziert wird die österreichische Sozialversicherung überwiegend aus Beiträgen der Versicherten und der Dienstgeber/innen. Dabei richtet sich die Höhe der Versicherungsbeiträge nach der Höhe des Einkommens und nicht nach dem zu versichernden Risiko. 

Umlageverfahren

Die Leistungen der Sozialversicherung werden mittels Umlageverfahren finanziert. In diesem Modell werden die einlangenden Beiträge nicht für jede Einzahlerin und jeden Einzahler langfristig angespart, sondern unmittelbar zur Finanzierung der Leistungen für die Versichertengemeinschaft herangezogen. Das Umlageverfahren kommt in der Kranken- und Unfallversicherung zur Anwendung aber auch in der Pensionsversicherung, wo das Verfahren auf dem Gedanken des Generationenvertrags basiert.

Solidaritätsprinzip

Das Solidaritätsprinzip besagt, dass sich die Leistungen für die Versicherten grundsätzlich nach dem Bedarf bzw. nach der Bedürftigkeit richten. Bei den Sozialversicherungsleistungen findet also ein Ausgleich zwischen gesunden und kranken Menschen, Alt und Jung, statt. Weiters wird durch die Sozialversicherungsbeiträge ein Ausgleich zwischen besser und weniger gut Verdienenden sichergestellt, da sich die Beitragshöhe nach der Einkommenshöhe richtet. 

Nicht gewinnorientiert

Die Sozialversicherung verfolgt soziale und nicht marktwirtschaftliche Ziele. Sie handelt grundsätzlich nicht gewinnorientiert. Dies unterscheidet die Sozialversicherung von der Privatversicherung, welche dem Streben Profite zu erzielen unterliegt. 

Unterschiede zwischen Sozialversicherung und Privatversicherung

Die Sozialversicherung unterscheidet sich vom reinen Versicherungsprinzip der Privatversicherung. Sie ist in Österreich vom Grundsatz der Pflichtversicherung gekennzeichnet.

Klicke auf die Reiter um mehr über die Merkmale der Sozialversicherung und der Privatversicherung zu erfahren.

  • Merkmale Sozialversicherung
  • Merkmale Privatversicherung
  • Versicherungsmethode mit sozialem Ausgleich
  • Versicherungsverhältnis wird durch Gesetz begründet (Pflichtversicherung)
  • keine Risikenauslese
  • Finanzierung durch einkommensorientierte Beiträge
  • Umlageverfahren
  • Solidaritätsprinzip
  • nicht gewinnorientiert
  • reine Versicherungsmethode
  • Versicherungsverhältnis und Risikengemeinschaft werden durch Vertrag begründet
  • Risikenauslese
  • Finanzierung durch risikoabhängige Beiträge
  • Kapitaldeckungsverfahren
  • Äquivalenzprinzip
  • Gewinnorientierung

Die Versicherungssparten der österreichischen Sozialversicherung

Die österreichische Sozialversicherung besteht aus drei Versicherungssparten. Diese sind die Krankenversicherung, die Unfallversicherung und die Pensionsversicherung. Zur Sozialversicherung im weiteren Sinne gehört auch noch die Arbeitslosenversicherung, die allerdings nicht von Sozialversicherungsträgern, sondern vom Arbeitsmarktservice durchgeführt wird.

Klicke im Bild auf die roten Hotspots, um mehr über die Versicherungssparten zu erfahren. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Versicherungssparten findest du außerdem in den jeweiligen Themenbereichen.

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